Hepatitis C

Die Hepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Virus HC verursacht wird. Wenn sie nicht frühzeitig behandelt wird, verläuft sie häufig chronisch, das heißt die Krankheit wird zum Dauerzustand. Die gesundheitlichen Folgen können dann schwerwiegend sein, in manchen Fällen besteht Lebensgefahr.

Bei Menschen mit HIV verläuft die chronische Hepatitis C in der Regel schneller, und es kommt häufiger zu einem Leberversagen. Manche HIV-Positive sprechen schlechter auf die Hepatitis-C-Therapien an.

HIV-positive Menschen scheinen außerdem ein höheres Risiko zu haben, sich beim Sex mit Hepatitis C zu infizieren.

Ausführliche Informationen zu allen Formen von Hepatitis gibt es auf der Seite der Deutsche Aidshilfe.

Die erste Phase der Krankheit verläuft meistens ohne Beschwerden. Deswegen wird die Hepatitis C häufig erst spät erkannt. In manchen Fällen treten Krankheitszeichen wie bei einer Grippe auf.

Dazu gehören möglicherweise Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schmerzen im oberen Bauchraum, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. In manchen Fällen entwickelt sich eine so genannte Gelbsucht: Augen und Haut färben sich gelb, der Urin wird dunkler, der Kot heller.

Etwa ein Viertel der Infektionen geht von alleine wieder vorbei. Etwa drei Viertel der Infektionen mit HCV verlaufen aber chronisch. Auch dann ruft die Hepatitis zunächst oft keine oder nur wenige Beschwerden hervor.

Im manchen Fällen schädigt die Hepatitis das Lebergewebe besonders stark. Kommt es zu einer Leberzirrhose (Schrumpfleber) kann die Leber ihre Aufgaben immer schlechter erfüllen. Außerdem steigt dann das Risiko, dass sich Leberkrebs entwickelt.

Das Hepatitis-C-Virus (HCV) wird durch Blut übertragen, vor allem beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen beim Drogenkonsum. Auch beim Sniefen (Schnupfen) oder Rauchen von Drogen kann Hepatitis C übertragen werden (über gemeinsam benutzte Röhrchen, gerollte Geldscheine oder Pfeifen von einer leicht blutenden Nasenschleimhaut auf die andere).

Ein hohes Infektionsrisiko besteht beim unprofessionell durchgeführten Tätowieren und Piercen mit verunreinigten Nadeln.

Beim Sex wird Hepatitis C nur sehr selten übertragen. Erhöht ist das Risiko, wenn Blut im Spiel ist, z. B. bei „hartem“ Sex wie dem „Fisten“. Darmsekret mit HCV-haltigem Blut kann auch vom Enddarm eines*r Partners*in auf den*die nächste*n Partner*in übertragen werden: mit dem Penis oder einem Dildo (auch bei Benutzung eines Kondoms) oder mit der Hand (auch mit Handschuh).

Wer sich Drogen spritzt, kann sich schützen, indem er auf den gemeinsamen Gebrauch von Spritzen verzichtet. Beim Sniefen (Schnupfen) und Rauchen von Drogen sollte jeder nur sein eigenes Röhrchen/einen eigenen Geldschein oder die eigene Pfeife benutzen.

Tätowierungen und Piercings sollte man nur bei Profis machen lassen, die unter hygienischen Bedingungen arbeiten.

Eine Übertragung von Hepatitis C bei Sex ist selten. Bei HIV-positiven Menschen kommt es hingegen leichter zu einer sexuellen Übertragung von Hepatitis C. Beim Sex sollte Blutkontakt vermieden werden. Kondomgebrauch beim Anal- und Vaginalsex oder Gebrauch von Sexspielzeug sowie Latexhandschuhe beim Fisten senken das geringe Risiko einer sexuellen Übertragung weiter. Für jede*n neue*n Partner*in ein neues Kondom / neue Handschuhe / eigenes Gleitmittel verwenden, Sexspielzeug, das mit Blut in Berührung kommen kann, gründlich desinfizieren.

Gegen Hepatitis C gibt es keine Impfung. Wer schon einmal eine Hepatitis C hatte, muss sich trotzdem weiter schützen. Die Infektion hinterlässt – anders als Hepatitis A und B – keine Immunität, also keinen natürlichen Schutz vor einer neuen Ansteckung.

Eine Hepatitis C wird durch einen Bluttest festgestellt.

Wir bieten einen Test auf Hepatitis C zweimal im Monat an. Mehr Infos zum Checkpoint, unser Test- und Beratungsangebot zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.

Eine Hepatitis-C-Infektion kann in 90% der Fälle innerhalb von drei Monaten geheilt werden.

Derzeit findet eine Revolution der Hepatitis-C-Therapie statt. Die Infektion konnte bis zum Jahr 2014 nur mit Interferon, Ribavirin und gegebenenfalls Proteaseinhibitoren behandelt werden. Diese Therapien waren mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.

Seit 2014 stehen neue direkt auf das Virus wirkende Substanzen zur Verfügung – und in Abständen von wenigen Monaten werden zusätzliche Substanzen zugelassen. Weitere Infos der Deutsche Aidshilfe.